Juri Andruchowytsch

Festivalrede
Ukraine
34OST Festivalzentrum
ehem. Conrad Electronic

Sa 13 Juli 2024 11:00 Uhr
Oststraße 34, 40211 Düsseldorf
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Der Eintritt ist frei, um Anmeldung per Mail an ticket@asphalt-festival.de wird gebeten.
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Sprache: Deutsch mit ukrainischen Übertiteln
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ZUGABE – Das asphalt-Nachgespräch: Im Anschluss an die Rede führt Marion Troja auf der Bühne ein Nachgespräch mit Juri Andruchowytsch (in deutscher Sprache).
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Die Veranstaltung ist für Rollstuhlfahrer*innen barrierefrei.

Der
Schriftsteller
als
Prophet 

Der ukrainische Schriftsteller, Dichter und Essayist Juri Andruchowytsch zählt zu den bekanntesten europäischen Autoren der Gegenwart, sein Werk erscheint in 20 Sprachen. Er ist eine der wichtigsten kulturellen und intellektuellen Stimmen seines Landes. Sein international erfolgreichster Roman »Moscoviáda« erzählt die Geschichte eines Literaturstudenten, der in den frühen 1990-er Jahren in Moskau den Untergang der Sowjetunion erlebt. Obwohl bereits 1993 erschienen, ist das Werk von ungebrochener Aktualität und geradezu erschreckend visionär. Bei asphalt 2024 ist »Moscoviáda« in einer Bühnenadaption des Theaters Divadlo X10 aus Prag zu erleben. Juri Andruchowytsch wird im Vorfeld der Inszenierung eine Festivalrede halten, eine essayistische Einführung zum abendlichen Spektakel. Er lässt Revue passieren, wie er seinen Roman vor 32 Jahren schrieb, was ihn damals motiviert und inspiriert hat. Und selbstverständlich wird er einen Bogen schlagen zum heutigen Aggressor Russland und zum Krieg gegen die Ukraine – die Moscoviáda-Gespenster sind wieder erwacht und lebensgefährlich geworden … 

Juri Andruchowytsch (*1960 in Iwano-Frankiwsk/Westukraine) begann als Lyriker. Als junger Mann revolutionierte er mit seinem Roman »Karpatenkarneval« die ukrainische Literatursprache. Später nahm er die Entwicklungen in der Ukraine und Russland satirisch aufs Korn – ein Stil, den er sich auch in den heutigen bedrohlichen Zeiten erhalten hat. Seine Romane wurden u. a. ins Englische, Spanische, Französische, Deutsche und Italienische übersetzt und machten ihn unfreiwillig zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Andruchowytsch wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Antonowytsch-Preis, dem Sonderpreis zum Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis, dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und dem Hannah-Arendt-Preis. 2016 wurde ihm die Goethe-Medaille des Goethe-Instituts und 2022 der Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf verliehen. In seiner Heimat ist er Vizepräsident des Ukrainischen Schriftstellerverbands AUP. 

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Das sagen die Anderen:

»Die große Meisterschaft dieses Romanciers: immer persönlich, klug und anschaulich. Mal melancholisch, mal spöttisch, nie sentimental.« (Welt am Sonntag)

»Juri Andruchowytsch setzt sich leidenschaftlich für den europäischen Gedanken ein und vertritt die Identität der Ukraine als Kulturnation. Er erinnert Europa daran, dass Freiheit und Menschenrechte in der Ukraine in vorderster Linie verteidigt werden.« (Jury-Begründung zur Verleihung des Heine-Preises 2022)

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Gefördert von der Kunststiftung NRW

von und mit Juri Andruchowytsch

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