Musik,
die
Brücken
baut
Die israelische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin Liraz Charhi ist nicht nur ein Superstar in Israel, sondern hat auch im Iran viele Fans: Die prominente Künstlerin ist Jüdin mit iranischen Wurzeln, hat für ihr neues Elektro-Pop-Album ›Zan‹ heimlich mit Musikern aus dem Iran zusammengearbeitet und singt auf Farsi. »Man könnte es subversive Diplomatie nennen«, urteilte die Deutsche Welle über das riskante Projekt – denn Iranern ist der Kontakt mit Israelis gesetzlich verboten. Diese kulturelle Kollaboration ist ›Underground-Musik‹ im tatsächlichen Wortsinn, denn alles musste im Geheimen aufgenommen werden. Liraz mixt zeitgenössischen Elektropop mit pulsierenden Rhythmen des Nahen Ostens und persischen Retroklängen – und wurde vom einflussreichen britischen ›Songlines Magazine‹ 2021 zur ›Künstlerin des Jahres‹ gekürt.
Beim asphalt Festival gibt es eine Weltpremiere: Liraz wird erstmalig gemeinsam mit Sistanagila auftreten. Die Band gründeten iranische und israelische Musiker in Berlin, weil ihre Heimatländer verfeindet sind. Über die politischen Spannungen hinweg suchen Sistanagila den Dialog – mittels der Universalsprache der Musik. Der Bandname ist eine iranisch-israelische Wortschöpfung: ›Sistan‹ ist der Name einer iranischen Provinz und Nagila ist dem ungemein populären hebräischen Volkslied ›Hava Nagila‹ entlehnt, dessen Titel so viel wie »Kommt zusammen« bedeutet. Sistanagila bedienen sich folkloristischer und religiöser Melodien aus Klezmer, sephardischer und traditionell persischer sowie klassischer und zeitgenössischer Musik. Die unterschiedlichen Melodien und Motive, neu arrangiert mit Einflüssen von Flamenco und Jazz bis hin zu progressivem Metal, verschmelzen zu einer Musik, die sowohl religiöse wie moderne Elemente kultureller Identität zum Ausdruck bringt, eine Brücke zwischen zwei Welten baut und etwas ganz Neues entstehen lässt. Ganz nach der Überzeugung: Unterschiede müssen nicht entzweien, sie können bereichern.
Liraz und Sistanagila werden Stücke aus ihrem jeweils eigenen Repertoire spielen, die extra für dieses asphalt-Konzert teilweise neu arrangiert werden und auch einige neue Songs präsentieren.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen des Projektes #Resolution
Liraz Charhi: Gesang
Sistanagila:
Yuval Halpern: Gesang, Komposition
Jawad Salkhordeh: Perkussion
Hemad Darabi: Gitarre
Avi Albers Ben Chamo: Kontrabass
Omri Abramov: Saxophon