Private
Dance
in der
Tanz-
wunsch-
maschine
Eine nahezu intime Performance im öffentlichen Raum? Dieses scheinbare Paradoxon ermöglicht das Projekt ›kaleiDANCEscope‹ von Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper. Die Tanzwunschmaschine funktioniert wie eine begehbare Jukebox. Im Inneren eines umgebauten Wohnwagens eröffnet sich mitten in der Stadt eine Miniaturbühne, die den Besucher:innen die Programmwahl überlässt: Der Gast entscheidet sich anhand einer Liste für einen Tanz, der dann sofort live und nur für ihn allein getanzt wird. Eine 1:1-Performance dauert je nach Tanzauswahl zwischen drei und sieben Minuten.
›kaleiDANCEscope‹ hinterfragt die Diversität im Tanz: Wer tanzt und was ist der Tanz-Kanon? Welche Körper bekommen im Theater- und Kulturbetrieb eine Bühne und wer wird ausgeschlossen? Welche Tänze werden gezeigt – und welche könnten noch dazu gehören? Das Ensemble besteht aus fünf Performer:innen, sowohl professionellen Tänzer:innen als auch Menschen ohne akademische Ausbildung. Zum Basis-Repertoire der Tanz-Jukebox gehören u. a. zeitgenössischer und klassischer Tanz, Voguing, Mixed Abled Dance, traditionell-koreanischer Tanz, Konzepttanz, Hip-Hop und Latin-Dance, vorgetragen teils mit, teils ohne Musik. Im Vorfeld des asphalt Festivals werden Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper aber auch neue Tänze recherchieren und dazu lokale Tanzgruppen aufsuchen: Was gibt es in Düsseldorf vor Ort für besondere Tänze, die in die Tanzliste eingefügt werden könnten? Mittelfristig soll so aus dem Wohnwagen eine ›Tanzsammelmaschine‹ und ein rollendes Archiv werden. ›kaleiDANCEscope‹ wächst mit jedem Auftritt, das Repertoire erweitert sich und lädt ein, neue Perspektiven zu schaffen.
Das Kollektiv should-I-know um Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper ist ein Zusammenschluss verschiedener Künstler:innen aus den Bereichen Performance, Bewegung, Medien und Musik. Kılınçel und Schaper leben und arbeiten in Düsseldorf und entwickeln seit 2014 gemeinsame Projekte. Dabei werden vorhandene Strukturen des öffentlichen Raumes neu geordnet, umgedeutet und unterwandert, Wechselwirkungen von Innen und Außen, Privat und Öffentlich, Einschluss und Ausschluss durchleuchtet. Bis 2016 waren sie mit ›DANCE BOX‹ (2014), dem Prequel zu ›kaleiDANCEscope‹, auf Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2020/21 wurden sie mit Jungyun Bae für das Mentoring-Programm des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste ausgewählt.
Lesen Sie hier ein Interview mit Tümay Kılınçel und Cornelius Schaper über ›kaleiDANCEscope‹.
– – –
Eine Produktion von should-I-know in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem FFT Düsseldorf, gefördert vom NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, von #TakeAction (Take Care/Neustart Kultur/Fond Dakü), von #TakeHeart Wiederaufnahmeförderung (Neustart Kultur/Fond Dakü) und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – regionale Kulturpolitik NRW (RKP) im Rahmen des Projektes STADT DER FREUDE
Vielen Dank an Aljoscha Gößling, Konrad Jesdinsky, Milena Mönch, Leander Ripchinsky, Emmanuel Roch, Ayhan Toprak, Rouwe Hahn, Nele Warthemann, Jugendhaus Frankfurter Berg Frankfurt, Ateliergemeinschaft ES365 Düsseldorf
Künstlerische Leitung, Choreografie, Performance: Tümay Kılıncel
Künstlerische Leitung, Video: Cornelius Schaper
Choreografische Leitung, Performance: Jungyun Bae
Co-Choreografie, Performance: Juan Urbina
Co-Choreografie: Ayda El Fassi El Fehri, Kübra Sekin
lokale Co-Choreografie, Performance: Kim Gorol, Evgenia Tarutin, Manis Sjahroeddin
Publikum-Betreuung, Performance: Alina Rohde
Bühnenbild: Fivos Theodosakis
Lektorat, Übersetzung: Annika Restin
DJ-Set: Monita Wagma
Illustration: Christian Wischnewski
technische Unterstützung: David Schnaegelberger
Produktionsleitung: Laureen Laser, Alina Rohde
Produktionsassistenz: Rui Wu