Energie-geladene
Choreografie
des
Widerstands
Die Arbeit ›Frontera | Border – A Living Monument‹ der mexikanisch-chilenischen Choreografin Amanda Piña hat ihre Wurzeln in einer alten Tanzform, die von den Spaniern bei der Eroberung Mexikos im 16. Jahrhundert als ›Danza de conquista‹ aufgeführt wurde, um die Schlachten zwischen muslimischen Mauren und Christen in Europa nachzustellen. Diesen alten ›Eroberungstanz‹ griffen in den 1990er-Jahren Jugendliche aus Matamoros an der Grenze zwischen Mexiko und den USA auf. Sie aktualisierten und etablierten ihn in der von Drogen und Gewalt beherrschten mexikanischen Grenzstadt als alternative Form von Selbstdarstellung im öffentlichen Raum. Amanda Piña nutzt den Wandel dieser traditionellen Tanzform als Inspiration für eine Choreografie, die Hip-Hop-Kultur, koloniale Erzählungen, indigene Praxen und Mystizismus verwebt. ›Frontera I Border‹ ist ein lebendiges Monument, das daran erinnert, dass eine Grenze nicht nur ein Strich auf einer Landkarte ist, sondern sich auch in Körper einkerbt. Zudem ist die Arbeit eine Hommage an die Kraft und die Widerstandsfähigkeit von jenen, die bereit sind, Grenzen zu überschreiten.
›Frontera I Border – A Living Monument‹ ist der vierte Teil von Amanda Piñas Projekt ›Endangered Human Movements‹. Die in Wien und Mexiko-Stadt lebende Tänzerin und Choreografin beschäftigt sich in ihren künstlerischen Arbeiten mit der Entkolonialisierung von Kunst und konzentriert sich dabei auf die politische und soziale Kraft der Bewegung. Piña hebt etablierte Trennungen wie modern und traditionell, Mensch und Tier oder Natur und Kultur temporär auf und ist auf der Suche nach neuen Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Kunst.
Amanda Piña zählt zu den führenden Choreografinnen Europas. Ihre Arbeiten wurden u. a. in der Fondation Cartier pour l’Art Contemporain Paris, MUMOK Museum of Modern Art, Tanzquartier Wien, ImpulsTanz Festival, Royal Festival Hall in London, Museo Universitario del Chopo in Mexiko Stadt und HAU – Hebbel am Ufer in Berlin gezeigt. Seit 2008 leitet Piña den Galerieraum nadaLokal in Wien gemeinsam mit dem Schweizer Visual Artist Daniel Zimmermann, mit dem sie auch ›nadaproductions‹ gründete.
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Das sagt die Presse:
»Eine starke, faszinierende Performance – und ein ausgelassenes Fest« (Der Tagesspiegel)
Lesen Sie hier einen Text von Amanda Piña über die Hintergründe ihrer Choreografie.
Eine Produktion von nadaproductions in Koproduktion mit dem asphalt Festival, Kunstenfestivaldesarts, Kiasma Museum of Contemporary Arts Finland und gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien und vom Goethe-Institut; unterstützt vom Mexikanischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, der National School of Folkloric Dance of Mexico, INBA und National Institute of Fine Arts Mexico
mit Matteo Marziano Graziano, Daphna Horenczyk, Dafne del Carmen Moreno, Juan Carlos Palma Velasco, Rodrigo de la Torre Coronado, Lina María Venegas, Mariê Mazer, Carlos María Romero aka Atabey Mamasita, Jorgue luis Cruz Carrera
Künstlerische Leitung & Choreografie: Amanda Piña
Art Design: Michel Jimenez
Choreografie & Übertragung danza de Matamoros: Rodrigo de la Torre Coronado
Recherche: Juan Carlos Palma Velasco, Amanda Piña
Musik & Komposition: Christian Müller
Live-Percussion: Jorgue luis Cruz Carrera
Kostüm: La mata del veinte / Julia Trybula
Dramaturgie: Nicole Haitzinger