Stadt der Affen verlegt die US-amerikanische Filmreihe Planet der Affen aus den 1970er Jahren in den öffentlichen Raum des Jahres 2018. Die Vision einer feindlichen Invasion wird wahr, das Publikum zum Akteur: Nach einer Einführung in einem ›Raumschiff‹ kleidet es sich in Affenkostüme und strömt in den Stadtraum. Ein Funksystem verbindet die Menschenaffen über Kopfhörer. Die Audiospur funktioniert wie ein Hörspiel, das das Publikum mit den Augen eines Reisenden aus der Zukunft auf den urbanen Raum blicken lässt. Alles ist den zivilisierten Affen in dieser primitiven Welt schmerzlich fremd, und sie versuchen zu verstehen, was in unserer Gegenwart schief läuft, um eine andere Zukunft zu ermöglichen. Sie entern den Düsseldorfer Medienhafen und gehen der Frage nach, welche anderen Inszenierungen hier stattfinden und was für Selbstentwürfe sie hervorbringen könnten. In Zeiten, in denen die Neue Rechte die Angst vor dem ›Anderen‹ und dem ›Fremden‹ schürt, wirbelt Stadt der Affen diese Kategorien durcheinander: Es kommt auf die Maske an, unter der das Eigene fremd und das Fremde ganz unerwartet eigen werden kann – und ein neues Stadtviertel zu einer belebten Zukunftsvision.
Das Hamburger Künstlerkollektiv LIGNA existiert seit 1997 und besteht aus den Medien- und Performancekünstlern Ole Frahm, Michael Hüners und Torsten Michaelsen. In Shows, performativen Interventionen und Installationen erforschen sie die Handlungsmöglichkeiten des Publikums, das sie als zerstreut und temporär assoziierendes Kollektiv begreifen. Die Arbeiten der Gruppe wurden mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet. 2017 erhielt LIGNA den George-Tabori-Preis des Fonds der Darstellenden Künste, die höchste bundesweite Auszeichnung für Ensembles und Künstler*innen aus der freien Tanz- und Theaterszene.
Dauer: 90 Minuten
Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei.
Konzept und Regie – Ole Frahm, Michael Hüners und Torsten Michaelsen
Kostüm – Gloria Brillowska
Maske – Anja Grassmück
Eine Produktion von LIGNA in Koproduktion mit dem ASPHALT Festival 2018 und dem Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste, das Kulturamt Frankfurt am Main, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen