Drei Tänzer auf der Bühne, ihre Gesichter sind hinter Strumpfmasken verborgen. Angetrieben durch pulsierende Live-Beats von DJ Franco Mento, verausgaben sie sich bis zur völligen Erschöpfung. Ihre Körper pumpen im Rhythmus der Musik – ob auf Zehenspitzen stehend, in Schieflage, liegend oder auf allen Vieren. Wie Gäste einer rauschhaften Technoparty verlieren sich die Männer im Augenblick und in der Bewegung, geraten in einen fast frenetischen, sinnlichen Taumel. Ihr Tanz ist pure Energie. Und diese hypnotische Kraft wird im Raum spürbar, überträgt sich mit steigender Emphase und zunehmender Verausgabung der Tänzer. Rhythmus und Geschwindigkeit, Lichteffekte und treibende Sounds erzeugen einen Sog, der die Tänzer mit dem Publikum zu verbinden scheint.
Die Bonner Company CocoonDance besteht seit 18 Jahren und wurde von der ehemaligen Forsythe-Tänzerin und Choreografin Rafaële Giovanola und dem Dramaturgen Rainald Endraß gegründet. Ihre Choreografien sind ebenso sinnlich wie abstrakt, körperbezogen wie philosophisch. Oft experimentieren sie mit verschiedenen Erzähl- und Wahrnehmungsperspektiven, rütteln an unserer Beziehung zu Raum und Zeit, zu uns selbst und unserem Körper. Seit 2004 bespielt und leitet CocoonDance mit vierzig bis fünfzig Vorstellungen jährlich die Sparte Tanz im freien Theater im Ballsaal in Bonn.
Mit Momentum war CocoonDance im März 2018 bei der renommierter Tanzplattform Deutschland in Essen eingeladen, der alle zwei Jahre stattfindenden ›Leistungsschau‹ des deutschen freien Tanzes. Die Tanzplattform gilt als Forum für die besten Produktionen des Landes, die der deutschen Tanzszene wichtige Impulse gegeben und internationale Strahlkraft haben.
»Ein Bewegungsrausch der Geschlechter« (Süddeutsche Zeitung)
»Eine virtuose Etüde über Bewegung und Wahrnehmung von Bewegung, die intelligent und sinnlich mit der komplexen Beziehung zwischen Tänzern und Zuschauern spielt.« (General-Anzeiger Bonn)
Dauer: 45 Min.
Die Veranstaltung ist barrierefrei.
Mit Álvaro Esteban, Werner Nigg, Daniel Morales
Choreografie, Regie – Rafaële Giovanola
Musik – Franco Mento
Licht, Raum – Marc Brodeur
Dramaturgie – Rainald Endraß