Zero Tolerance

Melnyk / Glyadyelov / Dondyuk / Baibakov / Sosnov / Troitskyi / Palatnyi
Digitale Installation – Ukraine

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Vernissage Mi 21 Juni 2023 18:30
Ausstellung Do 22 Juni – So 2 Juli 2023
geöffnet täglich außer Mo ab 18:00, So ab 16:00
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Ausstellungsort: Weltkunstzimmer, Lager
Ronsdorfer Straße 77a
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Eintritt frei
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Dauer: 70 Min.
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Die Installation enthält sensible Inhalte und wird nicht für Personen unter 18 Jahren empfohlen.

Künstlerischer
Widerstand
in Zeiten
des Krieges

Die Ausstellung »Zero Tolerance« besteht aus vier Videoarbeiten, die sich mit der russischen Invasion in der Ukraine befassen. Der Zeichentrickfilm »MARIUPOL. A HUNDRED NIGHTS« der Illustratorin Sofiya Melnyk erzählt von den schrecklichen Ereignissen, die sich im Frühjahr 2022 in Mariupol abspielten, und ist den Kindern gewidmet, die in Folge des Krieges starben. Die Videoarbeiten »WAR« des Fotografen Olexandr Glyadyelov und »UKRAINE 2022« des Fotografen Maksym Dondyuk dokumentieren in einzigartigen Aufnahmen russische Verbrechen in der Ukraine und zeigen u. a. die Evakuierung von Zivilisten aus der Region Kiew und grausame Funde nach der Besetzung und Zerstörung. »#WAR_DIARY« ist ein Dokumentarfilm, der von Schauspieler:innen des Centre of Contemporary Arts DAKH in Kiew gedreht wurde. Sie führten ein Videotagebuch, um ihre Ängste und Hoffnungen während der ersten Woche, des ersten Monats und Jahres der Invasion in der Ukraine auszudrücken.

Die ukrainische Illustratorin und Trickfilmzeichnerin Sofiya Melnyk ist Absolventin des Animationsinstituts an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sie hat mehrere Bücher und Albumcover illustriert, als Trickfilmzeichnerin, Animation Supervisor und Designerin an Kurzfilmen sowie an animierten Spiel- und Dokumentarfilmen für Fernsehen und Kino gearbeitet. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine widmet sie sich in ihren Projekten fast ausschließlich diesem Thema und der Förderung ukrainischer Kunst.

Der ukrainische Dokumentarfotograf und Fotojournalist Olexandr Glyadyelov hat über die bewaffneten Konflikte in Moldawien, Bergkarabach, Tschetschenien und der Ukraine berichtet und wurde bei seiner Arbeit mehrfach verwundet. Seit 1996 konzentriert sich Glyadyelov auf fotografische Langzeitprojekte, u. a. über misshandelte Kinder, die HIV/Aids-Epidemie bei Drogenkonsumenten und post-sowjetische Gefängnisse. Glyadyelovs Fotografien wurden von internationalen Organisationen wie The Global Fund, WHO und UNICEF verwendet und waren bislang in mehr als 30 Einzelausstellungen zu sehen. Seine Werke befinden sich in privaten Sammlungen in den USA und Europa. Olexandr Glyadyelov hat die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 nicht mehr verlassen und dokumentiert die russische Invasion in verschiedenen Regionen der Ukraine.

Der ukrainische Künstler Maksym Dondyuk nutzt in seinen Werken Fotografie, Video, Text und Archivmaterial und setzt sich häufig mit Fragen zu Geschichte, Erinnerung, Konflikten und deren Folgen auseinander. Seit 2014 fotografiert er den Krieg in der Ukraine und führt ein »visuelles Tagebuch« über die dortigen Geschehnisse. Dondyuks Fotos werden von führenden westlichen Magazinen wie Der Spiegel, Paris Match, Time, Stern u. a. veröffentlicht.

Andrii Palatnyi, Kurator der Installation und des »#WAR_DIARY«, ist seit 2010 Schauspieler und Projektmanager am Zentrum für zeitgenössische Kunst DAKH in Kiew und seit 2016 Kurator für Theater und Performing Arts, für das Residenzprogramm und internationale Beziehungen beim Internationalen multidisziplinären Festival für zeitgenössische Kunst »GOGOLFEST« in Kiew. 2019 und 2020 war Palatnyi ehrenamtlicher Berater des Ministers für Kultur, Jugend und Sport der Ukraine in Theaterfragen, 2021 Kurator des Festivallabors des zeitgenössischen Theaters iStage und des Marathons der internationalen Residenzen im Rahmen der Kulturhauptstadt 2021 Mariupol. Seit Beginn der russischen Invasion konzentriert sich Palatnyi in seiner künstlerischen Arbeit nahezu ausschließlich darauf, die ukrainische Kultur in Europa zu fördern und die Ukraine zu unterstützen.

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Gefördert von der Kunststiftung NRW im Rahmen des Projektes UKRAINIAN VOICES 

»MARIUPOL. A HUNDRED NIGHTS«
Regie und Illustration: Sofiia Melnyk
Animation: Sofiia Melnyk, Anastasiia Flaileeva
Idea und Kurator: Andrii Palatnyi
Story: Sofiia Melnyk, Andrii Palatnyi
Koordination: Viktoriia Fedoriv
Leitung des Projekts »Belief Matters«: Christine Dissmann & Anton Telbizov
Foto des CCA Hotel Continental: Anatolii Kinashchuk
Foto aus dem persönlichen Tagebuch von Egor Kravtsov: Evgeny Sosnovsky
Musik: Stus: Passerby, Song »Kolesa«
Komponist: Volodymyr Rudenko
Gesang und Instrumente: Sofia Baskakova, Ihor Dymov, Volodymyr Rudenko
Gedicht: Vasyl Stus »Кolesa hlukho stukotiat«
Übersetzung des Gedichts ins Englische: Olexander Fraze-Frazenko
Sounddesign: Marius Kirsten
Untertitel: Mariia Yakovenko, Alina Danylova
Dauer: 7m 26sek mit englischen Untertiteln

Foto-Essay »WAR«
Fotografie: Olexandr Glyadyelov
Musik: Anton Baibakov
Regie: Oleg Sosnov
Dauer: 6m 20sek

Foto-Essay »UKRAINE 2022«
Fotografie: Maksym Dondyuk
Musik: Anton Baibakov
Regie: Oleg Sosnov
Dauer: 3m 54sek

Videoinstallation »#WAR_DIARY«
mit Volodymyr Lutikov, Ihor Dymov, Sofiya Baskakova, Nadiia Golubtsova, Valentyna Melnyk
Kurator: Andrii Palatnyi
Video: Mariia Yakovenko
Untertitel: Alina Danylova
Koordination: Viktoriia Fedoriv
Dauer Kurzfassung mit französischen Untertiteln: 23m 51sek
Dauer Langfassung mit englischen Untertiteln: 51m 57sek

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