Urban
Dance
trifft
Fusion
Big
Band
Wahrhaft grenzüberschreitend ist diese asphalt-Koproduktion, die auf dem diesjährigen Festival uraufgeführt wird: Street-Culture-Tänzer:innen des Forums Urbane Tanzkunst (FUT) rund um den Choreografen Takao Baba treffen auf Musiker:innen des Babylon ORCHESTRA, einer Big Band mit transkultureller Zusammensetzung unter der Leitung von Mischa Tangian. Urbaner Tanz wie Hip Hop, Krump, Popping, Voguing und Breaking wird kombiniert mit Klängen arabischer Instrumente, klassischer Streicher und elektronischer Beats. Im Zentrum der künstlerischen Annäherung steht die Idee der klassischen Tugenden, die auf ihre Aktualität hin untersucht werden, um herauszufinden, wie ein diverses Zusammenleben mit verschiedenen Kulturen und Wertevorstellungen möglich ist. In enger Kooperation zwischen den Musiker:innen und Tänzer:innen werden die künstlerischen und kulturellen Wurzeln jedes einzelnen ausgelotet und unter dem Motiv der Tugenden in Musik und Tanz übersetzt.
Das Thema Diversität ist eng verknüpft mit den Wertevorstellungen der Gesellschaft. Die Tanz- und Musik-Performance ›LOST‹ hinterfragt, welche Tugenden in einer Gesellschaft wichtig sind, in der Rassismus, kulturelle Aneignung und Machtmissbrauch das Zusammenleben beeinflussen. Welche Rolle spielen Tugenden in der Kunst? Ist die Loyalität zur Leitungsfigur eines Choreografen bzw. einer Choreografin oder Komponist:in noch zeitgemäß? Wie kann diese hinterfragt werden? Was bedeutet Wahrhaftigkeit für Kunstschaffende und welche Bedeutung hat Kunst für die Vermittlung von Werten?
Nach der Premiere von ›2 Legit‹ bei asphalt 2021 sind Takao Baba und Mischa Tangian nun mit einer großen Bühnenproduktion zu Gast, der dritten gemeinsamen Arbeit der beiden Ausnahmekünstler.
Takao Baba ist Choreograf und Tänzer. Die Wurzeln seiner Arbeit liegen im urbanen Tanz, den er mit den Ausdrucksformen des zeitgenössischen Tanzes verbindet. Takao Baba entwickelt mit seiner Tanzkompanie E-Motion regelmäßig Tanztheaterproduktionen und ist Mitbegründer der Plattform Dance Unity, die Deutschlands bedeutendsten urbanen Tanzveranstaltungen ›Funkin’ Stylez‹ und ›Juste Debout‹ ausrichtet. Als Tänzer und Choreograf war er zuletzt u. a. an Produktionen des Düsseldorfer Schauspielhauses beteiligt.
Der aus Moskau stammende Komponist, Geiger und Orchesterleiter Mischa Tangian wurde als Stipendiat und Preisträger zahlreicher Wettbewerbe mehrfach ausgezeichnet. 2016 gründete Tangian das Babylon ORCHESTRA, das Musiker:innen aus dem Mittleren Osten und Europa zusammenführt und neue Musik zwischen moderner Klassik, Jazz und Weltmusik entwickelt. Das Ensemble spielt Konzerte im In- und Ausland und setzt u. a. auch gemeinsame Projekte mit großen Symphonieorchestern um. Das Debütalbum des Babylon ORCHESTRA mit Kompositionen von Mischa Tangian erhielt 2020 den Preis der deutschen Schallplattenkritik für das beste Weltmusikalbum.
Die Sängerin Mary May hat eine fesselnde Bühnenpräsenz und zieht mit ihrer dynamischen Stimme mühelos das Publikum in ihren Bann. Ihre Musik ist beeinflusst von Künstler:innen wie Lauryn Hill, Radiohead und Björk, traditionelle Reggae-, Soul- und afrokubanischen Rhythmen vermischt sie mit ihren kongolesischen Wurzeln. In den letzten Jahren sang sie bei Künstlern wie Roy Ayers, Harrisson Stafford, Naâman und den jamaikanischen Legenden Israel Vibration.
Eine Produktion von Forum Urbane Tanzkunst e. V. in Koproduktion mit dem asphalt Festival Düsseldorf, gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm Tanz
Tanz: Hanna Vien, Klesio Moreira, Patrick Williams ›Twoface‹, Surena Fazalazar, Solomon Quaynoo
Künstlerische Leitung, Choreographie: Takao Baba
Künstlerische Leitung, Komposition: Mischa Tangian
Musik: Azin Zahedi, Mary May, Deniz Mahir Kartal, Martin Knörzer, Michael Glucksmann, Nils Marquadt, Osama Abdulrasol, Peter Kuhnsch, Peter Somos, Valentin Link, Yuliesky Gonzalez
Dramaturgie: Célestine Hennermann
Produktionsleitung: Melissa Müller, Susanne Berthold
Organisation Orchester: Mina Takei
Technische Leitung: Nemedia, Malte Lehmann
Tontechnik: Pascal Gehrke