Ein Theaterstück wie ein Manifest, das die alltäglichen, widersprüchlichen Bilder von Weiblichkeit entschlossen in die Luft sprengt: »Hauptsache: nicht gut benehmen«, wünscht sich die britische Autorin Alice Birch von ihren Schauspielerinnen. Revolt ist wütend, anarchisch, laut, witzig – und manchmal auch das genaue Gegenteil davon.
Girl meets Boy. Könnte man denken. Aber was passiert, wenn in dieser Begegnung mit dem anderen Geschlecht nichts ist wie gelernt? Wenn ›Girl‹ nicht den gesellschaftlichen Erwartungen und Regeln entspricht, sondern vielmehr auf ihrer Individualität und Eigenständigkeit beharrt? Sie lässt sich nicht besitzen, nicht benutzen, nicht domestizieren, will sich nicht fortpflanzen, nicht heiraten – und auch der Sex gehört ihr. Alice Birchs Stück (deutsche Übersetzung: Corinna Brocher) ist ein feministisches Manifest in vier Akten und eine rasant inszenierte Bestandsaufnahme über die reale Gleichberechtigung der Geschlechter. Revolt nimmt uns mit auf eine Reise durch den Alltag von Frauen, die daran erinnert, wie tief unsere Sprache, unsere Sitten, all unsere grundlegenden Vorstellungen von Arbeit und Privatleben davon beeinflusst sind, dass die Welt von Männern dominiert wird.
Revolt feierte im Januar 2020 Premiere am Freien Werkstatt Theater Köln und ist für den Kölner Theaterpreis 2020 nominiert. Bei asphalt auf See ist eine neu für die Seebühne konzipierte Fassung zu sehen.
Die Schwestern Sophie Killer (Schauspielerin, Tänzerin, Choreografin) und Thalia Killer (Künstlerin, Designerin) produzieren als Ensemble Killer&Killer seit 2015 künstlerische Arbeiten zu zwischenmenschlichen und gesellschaftspolitischen Themen. Dazu verbinden sie Schauspiel, Physical Theater und Tanz, Clownerie, Performance, Musik, Videokunst und Design. 2018 gewannen sie den Kunstsalon-Theaterpreis. Sie leben in Köln.
»Gespielt werden diese famosen Sprach-Scharaden von vier großartig agierenden Schauspielerinnen. (…) Präzise, analytisch und pointiert werden auch Bereiche wie Ehe und Arbeit mit den Mitteln der Sprache einer (Re-)Volte unterzogen.« (Kölner Stadt-Anzeiger)
»Doch bei all der rasanten Kritik an sexistischen Verhältnissen bleibt die Verzweiflung deutlich. Bis ins Extreme brechen die vier Schauspielerinnen diesen Widerspruch auf.« (StadtRevue)
»Franziska Schmitz, Mirka Ritter, Lisa Sophie Kusz und Fiona Metscher gelingt es, allein durch ihre Körpersprache, durch Mimik und Gestik perfekt auch in die Rolle des anderen Geschlechts zu schlüpfen. Und rutschen dabei nie in eine Karikatur ab. Die Killer-Schwestern Sophie und Thalia haben die vier Schauspielerinnen zu einer perfekt abgestimmt-funktionierenden Bühnenmaschine zusammengeschweißt.« (Rheinerlei)
Mit Fiona Metscher, Franziska Schmitz, Lisa Sophie Kusz, Mirka Ritter
Killer&Killer / Sophie Killer & Thalia Killer – Regie, Bühne, Kostüm
Jakob Lorenz – Musik
Freies Werkstatt Theater, Köln – Produktion
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.