Lara Schützsacks virtuoses Roman-Debüt „Und auch so bitterkalt“ ist eine einfühlsame, nachdenkliche Annäherung an das Erwachsenwerden. Erzählt wird die Geschichte von Lucinda aus der Perspektive der jüngeren Schwester Malina: Lucinda ist schön, lebenshungrig und leuchtet wie ein Stern. Sie scheint in einer anderen Welt zu leben, nach eigenen, erbarmungslosen Regeln. Wer Lucinda liebt, muss ertragen, ihr niemals richtig nah sein zu können. So sind Sterne eben. Und manchmal fallen sie vom Himmel und verglühen. Einfach so. – Die Romanvorlage schildert intensiv, beklemmend und ungeheuer dicht Lucindas Lebenshunger in einer Welt zwischen Selbstoptimierungswahn und Sinnsuche. Sichtbares Zeichen von Lucindas Versuch, aus bestehenden Normen und Konventionen auszubrechen, ist ihre Magersucht, die ihr das Gefühl autonomer Selbstbestimmung gibt.
Parallel zu den Proben findet in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendzentrum HiP aus Bonn ein Projekt mit zehn Jugendlichen ab 14 Jahren statt. Ausgehend von dem Roman Und auch so bitterkalt arbeiten sie unter dem Titel „Tenebrien – ein Land für die, die zu viel wünschen“ künstlerisch zu den Themen Rückzugsorte/ Zufluchtsorte/ Alltagsfluchten. Zur Premiere planen sie eine Rauminstallation mit integrierten kleinen Performances.
Das Theater Marabu ist regelmäßig auf den wichtigsten regionalen und überregionalen Theaterfestivals vertreten und war bereits in 16 Ländern zu Gast. Seine Produktionen wurden vielfach ausgezeichnet und u.a. nominiert für den George Tabori Preis und den deutschen Theaterpreis Der FAUST). 2015 erhielt das Theater Marabu den ASSITEJ Preis für besondere Verdienste im Theater für junges Publikum und den INTHEGA Preis für richtungsweisendes Theater.
Empfohlen ab 14 Jahren
Dauer: ca. 70 Minuten
Die Veranstaltung ist barrierefrei.
Claus Overkamp – Regie
Claus Overkamp & Ensemble – Bearbeitung
Regina Rosing – Ausstattung
Tina Rücker – Dramaturgie
Bene Neustein – Lichtkonzept
Mit Julia Hoffstaedter, Manuela Neudegger
Eine Produktion des Theaters Marabu in Koproduktion mit dem ASPHALT Festival 2016, gefördert durch die Stadt Bonn und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW. Aufführungsrechte beim Verlag der Autoren.